Die
Elektronenbeugung – Elektronen und ihr Wellencharakter
11.11.2004
Malte
Zuch

De Broglie hatte den
genialen Einfall unser bisheriges Weltbild zu erweitern, indem er vermutet hat,
dass Elektronen WELLENCHARAKTER haben.
Warum sollten sie auch sonst
interferieren können?!?
Im Jahre 1924 publizierte de Broglie seine Doktorarbeit, in der er einem Elektron eine Führungswelle zuordnete.
Drei Jahre später wurde
Interferenz der Elektronen am Kristallgitter beobachtet und im Jahre 1929 bekam
er den Nobelpreis für die Endeckung der Wellennatur
von Elektronen.
Was ist real?
Der Mensch verfügt über seine
vertrauten Sinnesorgane mit dem er seine Umwelt wahrnehmen kann,
indem er sie sieht, hört,
fühlt, oder schmeckt.
Diese Sinne sind uns vertraut
und einzig und allein mit diesen Sinnen haben wir die Welt erkundet, erforscht
und verstanden.
Mit diesen Sinnen haben wir Rückschlüsse auf die
physikalischen Gesetze der Natur geschlossen und haben diese durch Experimente
für uns bestätigt, bis wir auf etwas Neues gestoßen sind, was unser bisheriges
Weltbild angefochten hat. Folglich haben wir uns Gedanken gemacht und unser
Weltbild erweitert und optimiert, so dass wir heute wissen, dass die Sonne kein
„Feuergott“ ist, sondern ein Stern ist, in dem thermonukleare Vorgänge
stattfinden und das die Erde keine Scheibe ist, sonder ein Planet der um jene
Sonne auf einer berechenbaren Umlaufbahn kreist, welche die Basis für unsere
heute Zeitrechnung ist…
Ein sehr beeindruckendes Beispiel ist auch Einstein,
der das bisherige physikalische (Newtonsche) Weltbild nicht zerstört hat,
sondern konstruktiv erweitert hat mit seiner genialen Relativitätstheorie.
Und genau heute befinden wir uns mit der
Neuentdeckung der QUANTENPHYSIK mal wieder an einem Punkt, an dem wir die
Möglichkeit haben, unser bisheriges Weltbild konstruktiv zu erweitern!
Darum sollten wir nicht „krampfhaft“ an unserem
bisherigen Weltbild festhalten, sondern offen für neues sein welches uns in der
Physik weiterbringt.
Ohne diese Offenheit für
Neues wären wir heute definitiv nicht da wo wir sind!
PROBLEMATIK
DER MODELLVORSTELLUNG „Welle Teichen Dualismus“
Ein großes Problem ist es, sich ein „Bild“ in Form eines veranschaulichenden Modells zu schaffen,
welches sowohl den TEILCHENCHARAKTER als auch den WELLENCHARAKTER von Elektronen beinhaltet.
Angenommen man würde den Wellencharakter und Teilchencharakter miteinander kombinieren und Teilchen als „Wellenpakete“ ansehen, dessen Gruppengeschwindigkeit gerade der Geschwindigkeit des „Teilchens“ entspricht, stößt man auf ein erhebliches Problem:
Reale Teilchen und zusammengesetztes Wellenpaket sind physikalisch
verschiedene Objekte!
Da die Impulse im Wellenpaket größer oder kleiner als der Mittelwert sind, läuft das Wellenpaket mit der Zeit auseinander, während das Teilchen wie etwa das Elektron extrem stabil und klein ist; eben punktförmig.
Auch wenn die Zeitspanne genug klein ist, sodass sich das Wellenpaket während des Versuchs kaum ändert, bleibt das Problem.
Und genau das ist der Grund für die prinzipielle Unvereinbarkeit der Quantenmechanik mit der klassischer Mechanik und Relativitätstheorie.
DER VERSUCH – Elektronen haben Welleneigenschaften!
Versuchsanordnung
In einer evakuierten Glasröhre werden Elektronen durch
Glühemission freigesetzt und durch die Spannung UB zu einer
Graphitfolie
hin
beschleunigt.
Diese Spannung Ub kann
stufenlos von 3KV bis 5KV geregelt werden.
Auf dem Fluoreszenzschirm werden die Partien sichtbar,
auf denen Elektronen auftreffen.
SKIZZE

original Versuchsaufbau Animation

Beobachtung
Auf
dem Fluoreszenzschirm ist ein deutliches, grün leuchtendes Zentrum zu erkennen, welches konzentrisch von
mehreren relativ
unscharfen
Ringen umgeben ist
Je höher wir UB regeln,
desto enger liegen die konzentrischen Lichtkreise beieinander.

Deutung
Die
Entstandenen konzentrischen Lichtkreise sind ein starker Hinweis auf die
Welleneigenschaft von Elektronen,
da
diese Lichtkreise sehr deutlich an Interferenzbilder aus Wellen-Experimenten
erinnern.
In
dem Versuchsaufbau ist unsere „Wellen-Quelle“ der elektronenemittierende
Glühdraht.
Diese
emittierten Elektronen werden über eine Stracke von ca. 6cm mit der
Beschleunigungsspannung Ub beschleunigt,
was dazu führt, dass die Elektronen nahezu senkrecht auf
die Graphitfolie treffen und dort gebeugt werden, da die Molekularstruktur von
Graphitkristallen ein Netzsystem mit zwei Spaltabstände, d1 und d2
ermöglicht.
Da Elektronen neben
ihren Teilcheneigenschaften offensichtlich auch Welleneigenschaften haben,
können wir folglich
auch ihre Wellenlänge berechnen!
Berechnung der Wellenlänge
Nach Bragg-Gleichung gilt:
K*λ = 2*d*sin α
è λ = 2*d*sin α
K
Da für
kleine Winkel α (<10°) gilt: sin α
tan α
Und aus dem Versuchsaufbau folgt: sin 2α = r und sin 2α = tan
2α
l
Das ergibt: sin α = r
2l
Somit ist die Wellenlänge: λ = d*r
l
Aus dem Unterricht haben wir nach diversen Umstellungen
von Gleichungen folgendes erzielt:
